Mittwoch, 30. November 2022 | Rathaus, Allgemeines | Aus dem Rathaus Abschlusskonferenz zum Projekt "MITTENDRIN STATT AUßENVOR"

 "MITTENDRIN STATT AUßENVOR" - Bundesprogramms BIWAQ - Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier

Ende des vergangenen Jahres fand eine Abschlusskonferenz zum Projekt  "MITTENDRIN STATT AUßENVOR" im Rahmen des Bundesprogramms BIWAQ - Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier statt.

Das mehrjährige Projekt widmete sich innerhalb des Projektzeitraums 2019 bis 2022 mehreren Zielen in zwei Handlungsfeldern:

1. Nachhaltige Integration in Beschäftigung und

2. Stärkung der lokalen Ökonomie.

Ausschlaggebend für die erfolgreiche Arbeit war zum einen die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern, der Stadt Forst (Lausitz), dem Kompetenzzentrum Forst komfor sowie der Beschäftigungs-, Qualifizierungs- und Strukturfördergesellschaft mbH BQS Döbern.

Die im Antrag formulierten Teilnehmerzahlen sind in beiden Handlungsfeldern erreicht worden. Nur die Zielgruppe „aufstockende Soloselbstständige“ konnte trotz umfangreicher Aktivitäten nicht umgesetzt werden.

Im Handlungsfeld 1 wurden 204 Teilnehmerinnen insgesamt über das Projekt betreut und wurden begleitet. Es konnten 36 Teilnehmerinnen vermittelt werden, davon 22 langzeitarbeitslose Menschen.

Die Integration ist aus Sicht von Unternehmen herausfordern mit den bürokratischen Hürden und dem einhergehenden finanziellen Risiko.

- Förderungen zur Unterstützung scheinen zwar vorhanden, allerdings ist der Aufwand für Unternehmer*innen zu hoch, teilweise nicht mal verständlich, was gefragt oder Hilfreich wäre hier Unterstützung bei der Beantragung von und das Wissen über Fördermöglichkeiten, die das finanzielle Risiko abfedern. Aufgrund des Fachkräftemangels sind die Unternehmen stets interessiert die Arbeitnehmer zu integrieren.

Im Handlungsfeld 2 wurden insgesamt 77 Unternehmen kontaktiert bzw. begleitet. Weiterhin konnten 61 Unternehmen gewonnen werden, auf der Webseite www.schaufenster-forst.de sichtbar zu sein (4 davon sind innerhalb der Projektlaufzeit aufgrund von Schließung oder Aufgabe des Gewerbes wieder gelöscht worden.).

Die Projektaktivitäten wie Händlertreffen, Workshops, Aktionen wurden gut bis sehr gut angenommen. Schwierig war es, die Zielgruppe der "Soloselbstständigen" zu erreichen. Einerseits erschwert der Datenschutz den Zugang zu potenziellen Gewerbetreibenden, andererseits ist anzunehmen, dass Scham ein Grund ist, weshalb sich Händler nicht auf entsprechende Einladungen bzw. Informationen meldeten.

Folgende Maßnahmen wurden im Projektverlauf durchgeführt:

- direkte, persönliche Ansprache

- Workshops mit vorheriger Bedarfsabfrage und entsprechendem Zuschnitt

- Händlertreffen als Gremium, welches auch die strategische Entwicklung des Projektes beeinflusst.

Zu den beschriebenen Faktoren kommt die generelle Prognose zur Entwicklung des Einzelhandels im Allgemeinen.

Grundsätzlich könnten Kooperationsmodelle wie bspw. eine Genossenschaft, die prognostizierten Trends zumindest bremsen. Trends zeigen auch, dass klassische Einzelhandelskonzepte, erarbeitet von Agenturen, keine nennenswerten Ergebnisse bringen.

Partizipativ mit und/oder durch Unternehmen erstellte Konzepte sind in Bezug auf Umsetzbarkeit und Nachhaltigkeit deutlich zielführender.

Eine neue Richtline für das Programm BIWAQ ist in Aussicht für das Jahr 2023 gestellt worden. Die Projektpartner planen, sich erneut am Programm zu beteiligen.

Stadt Forst (Lausitz)