Donnerstag, 12. Juni 2025 | Allgemeines, Rathaus, Rosengarten | Neues aus dem Rathaus Deutsch – polnische Fachtagung im Ostdeutschen Rosengarten Forst (lausitz)
... zu Nachhaltigkeit und geschlossenen Stoffkreisläufen
Am 4. Juni 2025 fand im Ostdeutschen Rosengarten eine deutsch-polnische Fachtagung statt, zu der über 40 Teilnehmer:innen aus Deutschland und Polen anreisten.
Die Teilnehmenden kamen aus öffentlichen Parkanlagen, botanischen Gärten sowie aus der grünen Branche – vom Baumschulmeister bis hin zu Fachleuten aus Verwertungsbetrieben. Die weiteste Anreise hatte eine Teilnehmerin aus Warschau, auf Referentenseite waren Fachleute unter anderem aus Augsburg und Bamberg vertreten.
Die Veranstaltung war eingebettet in das Themenjahr „Herzogin Dorothea“ des Europäischen Parkverbundes Lausitz.
Den Auftakt der Vortragsreihe bildete Landschaftsarchitektin Agnieszka Kochańska mit einem eindrucksvoll bebilderten Vortrag über die historischen Gärten der Herzogin Dorothea. Im fachlichen Fokus der Tagung stand der Umgang mit Pflanzenabfällen – ein Thema von wachsender Relevanz in der Pflege historischer und öffentlicher Gärten. Stefan Palm, Parkleiter des Ostdeutschen Rosengartens gab einen fundierten Überblick zu aktuellen Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten, nicht nur aus Sicht des Rosengartens, sondern auch mit Blick auf die Gärten des Europäischen Parkverbundes.
Für eine nachhaltige Bewirtschaftung von Grün- und Parkanlagen mittels geschlossener Stoffkreisläufe präsentierten die nachfolgenden Referenten unterschiedliche Lösungsansätze: Michael Balhar von der Gütegemeinschaft Kompost Ost e.V. ging auf die Herstellung gütegesicherter Komposte ein. Sein Vortrag beleuchtete die Anforderungen, Empfehlungen und Herausforderungen einer qualitativ hochwertigen Kompostierung in der Praxis. Dr. Claudius Wecke, Fachbereichsleiter „Gärten“ bei der Schlösserland Sachsen gGmbH, stellte gemeinsam mit Harald Ley (Green Innovations GmbH, Bamberg) innovative Konzepte zur Produktion von Pflanzenkohle vor. Aus Pflanzenabfällen wird dabei ein hochwertiger Zuschlagsstoff zur Bindung von Kohlendioxid mit einer Vielzahl von positiven Eigenschaften zur Verbesserung von innerstädtischen Böden.
Ein weiteres Highlight war der Beitrag des Gartenbauunternehmers Herbert Wörner aus Augsburg. Er stellte sein eigens entwickeltes Patent zur thermischen Behandlung von Komposten vor. Dabei werden durch diese Art der Behandlung Eiweisse denaturiert und somit Schadorganismen beseitigt. Die Vorführung seiner „Sieb-Koch-Misch-Maschine“ vor Ort im Ostdeutschen Rosengarten stieß auf großes Interesse und regte zu intensiven Diskussionen an.
Die Fachtagung förderte den fachlichen Austausch und bot zahlreiche Gelegenheiten zur Netzwerkbildung. Die Teilnehmenden konnten neue Kontakte knüpfen und viele Impulse für ihre Arbeit mitnehmen.
Ermöglicht wurde die Tagung durch eine Förderung aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg VIA Brandenburg – Polen 2021–2027.
Ein herzlicher Dank gilt allen Teilnehmenden für ihr Engagement sowie insbesondere den Referent:innen für ihre fachliche Expertise.
Ein besonderer Dank geht an das Organisationsteam, das mit großer Sorgfalt für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sorgte. Die Fachtagung war ein voller Erfolg.
Stadt Forst (Lausitz)