Dienstag, 20. April 2021 | Allgemeines Smart-City Forst

Demenzfreundliches Versorgungsnetzwerk durch Digitalisierung und flexible Wohnprojekte

In Deutschland leben gegenwärtig rund 1,7 Millionen Menschen mit Demenz. Jedes Jahr erkranken deutschlandweit rund 330.000 Menschen an Demenz. Demenzkranke werden heute noch überwiegend in Versorgungseinrichtungen untergebracht, in denen sie isoliert von der Gesellschaft und ihrem sozialen Umfeld leben müssen. Bei guter logistischer und sozialer Unterstützung ist dagegen ein langes Verbleiben im eigenen Wohnumfeld und in der Mitte der Gesellschaft möglich. Dafür sind jedoch eine demenzorientierte, smarte Infrastruktur sowie die Einbeziehung von Angehörigen und ein umfassenden Versorgungsnetzes notwendig.


Mit dem Ziel, solch ein demenzfreundliches Versorgungsnetzwerk zu schaffen, haben sich vier Partner, die Lausitz Klinik Forst, die Forster Wohnungsbaugesellschaft sowie die Potsdamer Unternehmen Ernst von Bergmann Care gGmbH und Visality Consulting GmbH, im November 2020 zusammengetan.

Vorausgegangen war eine durch das Land Brandenburg geförderte Machbarkeitsstudie zur Konzeption einer übergreifenden und sich wirtschaftlich selbst tragenden Struktur eines demenzfreundlichen Versorgungsnetzwerkes in Forst. In einer Ausschreibung wurde die Potsdamer Unternehmensberatung Visality Consulting ausgewählt, die im Frühjahr 2020 nicht nur die Machbarkeit nachgewiesen, sondern ein bereits so ausgefeiltes Konzept vorgelegt hat, dass sich im Anschluss ein Konsortium aus den oben genannten Partnern für die Umsetzung der „Smart-City Forst“ gebildet hat.


Mit dem Vorhaben „Smart-City Forst“ wird ein Wohn- und Versorgungsumfeld in der Lausitz geschaffen, dass sich auf das spezielle Krankheitsbild Demenz in den unterschiedlichen Stadien ausrichtet. Hierzu wird ab 2021 ein speziell umgebautes, hochmodern ausgerüstetes Wohnprojekt in der Forster Innenstadt entstehen, das im Jahr 2022 bezugsfertig sein wird. Die Mieter erhalten eine persönliche demenzorientierte Betreuung durch das Versorgungsnetzwerk unter Einbindung des im Rahmen des Projektes aufzubauenden zentralen Koordinations-Centers („Healthcare-Control-Center“, kurz HCC) mit einem optimalen Leistungs- und Qualitätsoutput. Im Fokus der Umsetzung steht zudem die Vernetzung wichtiger demenzbezogener Ressourcen in der Region zur klinischen und ambulanten Versorgung und einer bestmöglichen Aufgabenverteilung. Demenzbetroffene befinden sich damit in einem absichernden Netzwerk von Partnern aus Gesundheit, sozialen Diensten, Ehrenamt, Kultur etc. Alle Netzwerkpartner unterziehen sich zudem einer gemeinsamen Schulung nach einheitlichen demenzorientierten international gültigen Standards. Die Lausitz Klinik Forst strebt zudem eine Zertifizierung nach dem anerkannten Demenz-Standard „©Silviahemmet“ an.


Die Stadt Forst mit ihrer Klinik bildet hier den Kristallisationskern für eine Übertragung auf weitere Städte und Regionen in Brandenburg und Deutschland, weshalb das Land Brandenburg (Landkreis-Spree-Neiße) und der Bund (BMWi) diese Initiative fördernd unterstützen. Die Förderung erfolgt durch den Landkreis Spree-Neiße im Rahmen des Bundesmodellvorhabens „Unternehmen Revier“ sowie dem Regionalen Investitionskonzept „RIK“.

Lausitz Klinik Forst GmbH
Damaris Hunsmann | Pressesprecherin